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Quo vadis, Windows?

Wie gewohnt gilt auch mein heutiges Augenmerk mal wieder einer Entwicklung - auch heute habe ich keine genauen Zahlen, sondern nur ein unbestimmtes Gefühl.

Heute sitze ich wieder an meinem guten alten Samsung P560 Pro P7450 Paris - solange dieses mit vier Jahren nun doch schon eher betagte Notebook läuft, will ich kein anderes: gute Ergonomie, geringe Hitzeentwicklung, mattes Display und trotzdem eine relativ ordentliche Grafikkkarte (Nvidia GeForce 9600M GS). Und mit Abstand das schnellste Gerät bei mir zuhause, obwohl die Anzahl der registrierten und regelmäßig angemeldeten Geräte in meinem Router auf 12 steht. Das ist eigentlich Aussage genug, wohin die Entwicklung der letzten Jahre ging: zu immer kleineren, immer sparsameren, immer mobileren Geräten, die (gerade) genug Power für HD-Video-Wiedergabe haben; Videoschnitt oder Gaming sind halt im Berufsleben nicht mehr die ganz großen Hobbies und für alles Weitere reicht ein gut konfiguriertes, sparsames Arbeitspferd dicke, während die vielen kleinen Helfer im Alltag einen raschen Blick auf Web und Mails sowie ein kleines Spielchen zwischendurch erlauben (Angry Birds lassen grüßen).

Stutzig bin ich geworden, da diese Entwicklung bei mir auf Kosten von Windows geht - sicher habe ich unlängst gegen Windows 8 gestänkert; da ging es aber auch um ein spezifisches Nutzungsszenario und nicht darum, dass ich Microsofts Hauptprodukt in irgendeiner Weise gefährdet sah. Letzte Woche habe ich mich aber, als ich zuhause krank im Bett lag, dabei ertappt, dass ich mehrere Tage am Stück völlig ohne Windows auskam und es mir erst hinterher aufgefallen ist: im Wohnzimmer stellte der kleine FitPc3 mit Linux Mint 13 Medien bereit, der Asus Eee-PC 1005P, den ich ja von Windows 7 Starter und 8 befreit und ebenfalls mit Linux Mint 13 versehen hatte, diente als Abspielstation, ergänzt um ein bisschen E-Book-Lesen mit der Kindle App und ein paar Spielchen auf dem Lenovo IdeaPad A-2107. SMS mit dem Google Nexus S, hier und da ein paar Mails checken mit einem der drei letztgenannten Geräte. Sind wir heimlich im Zeitalter von Linux angekommen ohne es zu merken? Mit dem Umzug von Steam auf Ubuntu-Plattformen ist Windows im Privatkundenbereich jedenfalls unlängst um ein zentrales Nutzungsszenario ärmer geworden.

Fakt ist: selbst wenn Tablets immer wichtiger werden und der Notebook-Markt nur noch langsam wächst, kann Microsoft trotz ARM-Unterstützung von Ersterem noch nicht profitieren. Umgekehrt weiß kein Mensch, was mit den Millionen Windows 8-Lizenzen passiert, die Microsoft jedem Monat freudestrahlend verkauft. Das bewege sich laut Microsoft zwar auf demselben Niveau wie bei Windows 7, die Lizenzen werden allerdings spärlich eingesetzt: Bei netmarketshare dümpelt Windows 8 (gerne auch inkl. Touch, gerne auch inkl. RT) Ende Dezember bei 1,78% Marktanteil der tatsächlich eingesetzten Lizenzen (und damit knapp vor Linux...), bei gs.statcounter geht Windows 8 auch im Ausblick für Januar noch bei den 5% sonstige Betriebssysteme unter. Wenn man genau hinschaut, kann man, ausgehend von 3% Grundrauschen 2012 und einem leichten Anstieg seit Oktober ebenfalls von rund 2% Marktanteil ausgehen. Nur zum Vergleich: Windows 7 hatte bei diesem Dienst im Januar 2010, also ebenfalls vier Monate nach Markteinführung bereits einen Marktanteil von 8,37%! An iOS, das statcounter mittlerweile als eigene Datentreihe mit im Moment 3,57% Markanteil führt, liegt es sicher nicht - dazu ist der Anteil an Tablets in der täglichen Verwendung mit 15% mobiles ggü. 85% Desktop offensichtlich doch noch zu gering. An Linux, wie zufällig in meinem Fall, sicher auch nicht; der Wert ist seit Jahren konstant.

Interpretation (jetzt wird es waghalsig): Alle Unternehmen und viele Privatleute haben ihre Windows8-Lizenzen beim Neukauf von Geräten nie benutzt und das Windows 7 vom Altgerät installiert. Das bunte Kachelmonster lassen viele erst in Ruhe auf sich zukommen  - zudem wird die Diskussion über ein Windows 9 bereits jetzt kräftig angeheizt (Speklation 1, Spekulation 2). Back to Desktop, und jährliche Updates für 16€? Hoppla, das klingt anders als eine gelungene Markteinführung!
Ich werde die weitere Entwicklung hier jedenfalls interessiert verfolgen!

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